Rundfunkversuchsstation

Seit dem Ende des 19 Jahrhunderts wurde in Berlin mit drahtloser Telegrafie experimentiert (o.A. Stadt Eberswalde, 2016). Die Berliner Firma C. Lorenz eröffnete am 13 Februar 1909 am Finowkanal, neben der damaligen Badeanstalt, die Veruchsfunkstelle für Telegraphenbau (Rundfunksversuchssstation) (Klamann, 2013). Von hier aus wurde Am 24. Januar 1923 das erste drahtlose Live-Konzert des ersten deutschen Rundfunkorchesters mit sechs Eberswalder Musikern unter Leitung von Franz Elling ausgestrahlt (Klamann, 2013 & Schmidt, 2013). Schon das erste Livekonzert hatte weltweit großen Erfolg und Eberswalde erlangte als Geburtsstätte des deutschen Unterhaltungsrundfunks weltweiten Ruhm (Schmidt, 2013). Nach drei Jahrzenten bedeutsamer Entwicklungsarbeit der deutschen Telegrafie und Telefonie, wurde die Versuchsanstalt 1939 aufgelöst und die Antennenanlage abgetragen (Klamann, 2013). Seit 2009 befindet sich auf dem Gelände, sowie auf dem angrenzenden Gelände der ehemaligen Badeanstalt, der Marina Park. 

Seit dem Ende des 19 Jahrhunderts wurde in Berlin mit drahtloser Telegrafie experimentiert (o.A. Stadt Eberswalde, 2016). Die Berliner Firma C. Lorenz AG erwarb im Jahre 1908 die Patentrechte für den von Valemar Poulsen 1903 erfundenen Lichtbogengenerator, der Töne in einer Tonhöhe über dem Ultraschallbereich erzeugte (ebd.). Um weiter mit Sendern und Sendeverfahren zu experimentieren, erwarb die C. Lorenz AG das Grundstück neben der damaligen Badeanstalt am Finowkanal. Hier eröffnete am 13 Februar 1909 die Veruschsfunkstelle für Telegraphenbau (Rundfunksversuchsanstalt) (Klamann, 2013). Die Schirmantenne, getragen von einem 70 m hohem Zentralmast und 16 ringförmig angeordneten 27 m hohen Holzmasten, war schon von Weitem zu sehen (o.A. Stadt Eberswalde, 2016). Ein Befestigungsdrahtseil der Antennenträger führte sogar über den Finowkanal bis fast in die Eichwerder Straße heran (Klamann, 2013). Die Rundfunkversuchsstelle hatte Pioniercharakter im Bereich der technischen Sendeanlagen (o.A. Stadt Eberswalde, 2016) und erlangte schnell weltweiten Ruhm. Ab 1919 wurden von hier Konzerte „An Alle“ von Schallplatten, sowie verschiedene Experimentalsendungen mit Sprachprogramm gesendet (ebd.). Am 24. Januar 1923 wurde das erste drahtlose Konzert des ersten deutschen Rundfunkorchesters mit sechs Eberswalder Musikern unter Leitung von Franz Elling ausgestrahlt (Klamann, 2013 & Schmidt, 2013). Obgleich bereits Konzerte mit kleinerer Besetzung 1920 von Königs Wusterhausen ausgesendet wurden, wurde Eberswalde als Geburtsort des deutschen Unterhaltungsrundfunks betitelt (Schmidt, 2013). Schon das erste Livekonzert hatte weltweit großen Erfolg und daraufhin spielte das erste deutsche Rundfunkorchester zweimal wöchentlich in der Funkstation (Klamann, 2013). Damals waren die Konzerte mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen versendet worden, was ein großer technischer Fortschritt war (ebd.) und Eberswalde weltweit bekannt machte. So hielt bereits Rudolf Schmidt in seinem Werk Geschichte der Stadt Eberswalde Band II (1941, S.346, 347) fest: „Eberswalde ist die eigentliche und wirkliche Geburtsstätte des deutschen Unterhaltungs-Rundfunks. Von Eberswalde aus wurden im Jahre 1919 die ersten drahtlosen Konzerte „An alle“ veranstaltet, die nicht unerheblich dazu beigetragen haben, die Leistungen der deutschen Funktechnik in der ganzen Welt bekannt zu machen.“  

Nach drei Jahrzenten bedeutsamer Entwicklungsarbeit der deutschen Telegrafie und Telefonie, wurde die Versuchsanstalt 1939 aufgelöst und die Antennenanlage abgetragen (Klamann, 2013). In den folgenden Jahren wurde das Gelände für Forschung zu Torfwervertung und später für forstwissenschaftliche Studien genutzt. Seit 2009 befindet sich auf dem Gelände, sowie auf dem angrenzenden Gelände der ehemaligen Badeanstalt, der Marina Park. Eigentümer Dürre baut hier nach und nach ein touristisches Zentrum auf, das Urlauber, Wanderer und die Eberswalder selbst gleichermaßen ansprechen soll (Schmidt, 2013). 

  • Klamann, S. (04. Februar 2013). ERSTES RUNDFUNKORCHESTER SPIELTE VOR 90 JAHREN IN EBERSWALDE AUF. Barni erinnert an Weltpremiere. MOZ.de. Abgerufen am 10. Februar 2019 von https://www.moz.de/landkreise/barnim/eberswalde/artikel4/dg/0/1/1098141/ 
  • Schmidt, M. (10. 02 2013). Ehemalige Badeanstalt soll sich in ein touristisches Zentrum am Finowkanal verwandeln. Marina Park geht in die nächste Runde. MOZ.de. Abgerufen am 01. 02 2019 von https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1101938 
  • Schmidt, R (1941). Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2 von 1740 bis 1941, Seite 346/347 
  • o.A. (2016). Industrie. Kultur. Landschaft. Entdeckungsreise zu Industriedenkmalen in Eberswalde und dem Finowtal. Eberswalde: Stadt Eberswalde. Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus. S.12f 
  • Quellen „Originaldokumente“:
    • “ Leonore Strätz und Oberingenieur Robert Herzog neben einer frühen Versuchsausführung des Kathodophons in Eberswalde“, Museum Eberswalde
    • Die Versuchstation um 1930: das Sendehaus (rechts), dahinter der 70 m hohe Antennenmast, links Werkstattgebäude und Schuppen“, Museum Eberswalde
    • Postkarte: „Blick auf die Versuchsstation etwa 1914“, Museum Eberswalde 

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