Judohalle

In der Altenhoferstraße 57 befindet sich ein Gebäude, ursprünglich Produktionshalle des 1698 gegründeten Messingwerkes Finow, das von 1975-2000 als Halle für den Judo-Sport des Sportvereins Stahl-Finow e.V. genutzt wurde. Davon zeugen Wandzeichnungen von Judogriffen in der Halle. Ursprünglich gehörte die Halle zum 1698 gegründeten Messingwerk Finow, in den Räumen der Judohalle wurden wahrscheinlich Rohlinge von Messingmünzen gewaschen, aus denen in Kriegszeiten auch Partonenhülsen gestanzt wurden. Insofern gehörte sie zu einem ‚kriegwichtigen‚ Betrieb, aus dem die Russen nach Kriegsende alle Maschinen in die Sowjetunion abtransportierten. Zwischen den 50er-Jahren bis ca. 1970 trainierte die Tischtennisabteilung von Stahl-Finow in der späteren Judohalle. Seit 2001 wird sie von dem Verein ‚Bands united‚ genutzt, der hier regelmäßig Rockkonzerte veranstaltet.  

In der Altenhoferstraße 57 befindet sich ein Gebäude, ursprünglich Produktionshalle des 1698 gegründeten Messingwerkes Finow, das von 1975-2000 als Halle für den Judo-Sport des Sportvereins Stahl-Finow e.V. genutzt wurde. Die Wandzeichnungen von Judogriffen in der Halle scheinen Originale zu sein.  Achim Lehmann war am Ausbau der Halle für den Judosport beteiligt. Anfangs wurde auf dem puren Betonboden trainiert. Damals gab es viele Verletzte. In den 70iger-Jahren war der Judomeister Wolfgang Zuckschwerdt (von SC Dynamo Hoppegarten) oft zu Gast in Eberswalde und gab den Impuls, die Judohalle für den Judosport auszustatten. Er berichtete von Schwingböden, die er bei seinen Trainingsaufenthalten in Japan kennen gelernt hatte. Die Eberswalder Judoka beschlossen daraufhin, mit gesammelter Expertise von Ingenieuren aus dem Walzwerk, selbst einen Schwingboden zu konstruieren. Mit Profilen aus dem Walzwerk für Bodenplatten von 1×1 Meter und 380 Federn, die man aus einem Werk in Roßwein/ Sachsen besorgte, Bodenplatten, einer darüber gelegten Plane sowie Judomatten wurde die Konstruktion vollendet (Achim Lehmann). Danach gab es sehr viel weniger Verletzte. (Mit der gleichen Konstruktion stattete der gleiche Bautrupp noch einen Raum für die Judoka der Polizei aus.)  

Im Keller der Judohalle wurde einige Zeit später ein Raum gefunden, den der Verein als Clubraum ausbaute. Dort finden sich heute noch Leuchtkästen, die auf Stahl-Finow hinweisen. (Matthias Ameis). Dort fand man Rohlinge von Messingmünzen, die wahrscheinlich früher dort gewaschen wurden. In Kriegszeiten hatte man daraus Partonenhülsen gestanzt. Insofern gehörte die Halle zum ‚kriegwichtigen‘ Betrieb ‚Hirsch Kupfer– und Messingwerke AG, ab 1941 ‚Finow Kupfer und Messingwerke AG‘ (wikipedia), aus dem die Russen nach Kriegsende alle Maschinen in die Sowjetunion abtransportierten. Zwischen den 50iger-Jahren bis ca. 1970 trainierte die Tischtennisabteilung von Stahl-Finow in der späteren Judohalle. Seit 2001 wird sie von dem Verein ‚Bands united‚ genutzt, der hier regelmäßig Rockkonzerte veranstaltet. Das Material des Schwing-Bodens wurde in eine Bühne und viele andere Dinge umgebaut. Auf den Judosport weist das Schild an der Halle hin, welches Götz Herrmann (Bands United) anbrachte, künstlerisch gestaltet durch seinen Vater Eckhard Herrmann. Nach Berichten von Matthias Ameis, Vorstandsmitglied vom Verein Bands United, kommen immer mal wieder Personen, vorbei, die in ihrer Kindheit in der Halle Judo trainierten, um sich an die alten Zeiten zu erinnern.  

  • Telefonat Willi Gruschinski mit Heike Scharpff am 20.2.2019 
  • Telefonat Wilfried Damerau mit Heike Scharpff am 25.2.2019 
  • Telefonat Achim Lehmann mit Heike Scharpff am 27.2.2019 
  • Mails von Matthias Ameis, März 2018 & 1.3.2019 
  • wikipedia-Eintrag zu Messing-Werk Finow, https://de.wikipedia.org/wiki/Messingwerk_Finow, abgerufen am 2.3.2019
  • Quellenangaben zu Luftbildern:
    • Bild links) Blick auf Messingwerk Altwerk, Aufnahme 1927, Fotograf: Niedenführ // Quelle: Rudolf Schmidt: Messingwerk. Ein Dokument der Arbeit : Festschrift zur 25-jährigen Jubelfeier der Freiwilligen Feuerwehr Messingwerk 1902 (Kreisarchiv Barnim, R 3826)

    • Bild Mitte) Luftbildaufnahme Messingwerk von 1920, Fotograf unbekannt // Quelle: Rudolf Schmidt: Messingwerk. Ein Dokument der Arbeit : Festschrift zur 25-jährigen Jubelfeier der Freiwilligen Feuerwehr Messingwerk 1902 (Kreisarchiv Barnim, R 3826)

    • Bild rechts) Messingwerk Altwerk, Aufnahme 1769, Fotograf unbekannt // Quelle: Rudolf Schmidt: Messingwerk. Ein Dokument der Arbeit : Festschrift zur 25-jährigen Jubelfeier der Freiwilligen Feuerwehr Messingwerk 1902 (Kreisarchiv Barnim, R 3826)

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Judohalle 52.845823, 13.725615 Judohalle