Leerstehende Wohnung / Recht auf Stadt

Diese Lücke wurde als politisches Statement zum Thema Leerstand und bezahlbarem Wohnraum im Stadtzentrum eingereicht. Gemeint ist der Leerstand einiger ehemals bewohnte Häuser und Wohnungen im Stadtzentrum, die als Lücke in den Hausgemeinschaften aufklaffen. In ansonsten vollständig bewohnten Häusern werden Wohnungen nicht neu vermietet. Es lässt vermuten, dass das langfristige Ziel eine „Leermietung“, anschließende Sanierung und Neuvermietung zu deutlich höheren Preisen ist.

Diese Lücke wurde als politisches Statement zum Thema Leerstand und bezahlbarem Wohnraum im Zusammenhang mit Recht auf Stadt im Stadtzentrum eingereicht. Sie bezieht sich auf Leerstand in folgenden Straßen: Marienstraße, Weinbergstraße, Pfeilstraße, Danckelmannstraße, Brunnenstraße, Alfred-Dengler-Str., August-Bebel-Str., Rudolf-Breitscheidstraße und vielen weiteren. 

Das Eberswalder Stadtbild ist vielerorts von Leerstand geprägt. Meist handelt es sich um ehemalige Mietshäuser, deren Sanierung zu teuer und aufwendig erscheint, weshalb die Stadt und örtliche Wohnungsbaugesellschaften oftmals den Neubau von Wohnungen vorziehen, als Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen. Hierfür werden (grüne) Lücken in der Stadt versiegelt. Doch das Phänomen Leerstand betrifft nicht nur ganze Wohnhäuser, sondern auch einzelne Wohnungen. Diese befinden sich teilweise in vollständig bewohnten Häusern und stellen somit eine Lücke in der Hausgemeinschaft dar. So werden für einzelne Wohnungen beispielsweise trotz Nachfrage keine neuen Mietverträge aufgesetzt. Es scheint, als gäbe es das Ziel, die Gebäude Stück für Stück „leer zu mieten“. In Anbetracht der Zustände mancher alten Bausubstanzen, wird die Notwendigkeit von Grundsanierungsmaßnahmen offensichtlich. Leider geht mit solchen Sanierungen oft auch das Risiko einer drastischen Mietpreissteigerung einher, sodass sich das bisherige Mietklientel die Mieten nicht mehr leisten kann. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es für einige Menschen bereits schwer, (im Stadtzentrum) an bezahlbaren Wohnraum zu kommen. Wie können wir dieser Entwicklung entgegen wirken und gemeinsam Lösungen finden, um eine sozial durchmischte Bewohner*innenschaft im Stadtzentrum zu erhalten bzw. aktiv zu fördern? Durch Förderung der Gemeinnützigkeitspflicht für kommunale Wohnungsbaugesellschaften? Oder ehrenamtliches Engagement/ bzw. Mithilfe bei den Sanierungsarbeiten?