Knapp 50 Jahre, von 1896 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, überragte der 53m hohe Kaiser-Wilhelm-Turm das Stadtpanorama von einer Anhöhe am Waldesrand, der sogenannten „Thieles Höhe“ (Fischer, 1996), die in der Achse der heutigen August-Bebel-Straße liegt. Er wurde zur Belebung des Fremdenverkehrs und als Denkmal für die Kriege 1864-1870/71 errichtet (Klitzke, 2010). Von hier aus genossen zahlreiche Eberswalder/innen, aber auch Berliner/innen und viele Mitglieder von Vereinen, die Aussicht auf Eberswalde und Umgebung (Fischer, 1996). Als in den letzten Kriegstagen die sowjetischen Truppen vor den Toren der Stadt standen, sprengten die abziehenden deutschen Soldaten den Turm (ebd.). “2008/09 rückte die bauliche Anlage noch einmal in den Fokus der Öffentlichkeit, als wohl Jugendliche die Bodenmosaike der Gedenkhalle freilegten und Eberswalder darauf aufmerksam machten. Da finanzielle Mittel zur Präsentation des Mosaiks fehlten, ist auf Vorschlag der Unteren Denkmalschutzbehörde 2009 das historische Relikt zu seinem Erhalt mit einer Erdschicht abgedeckt worden” (Klitzke, 2010).
Knapp 50 Jahre, von 1896 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges konnte man Eberswalde und Umgebung von einem 53m hohen Aussichtsturm, dem Kaiser-Wilhelm-Turm, überblicken (Fischer, 1996). Der Turm selbst überragte das Stadtpanorama von einer Anhöhe am Waldesrand, der sogenannten „Thieles Höhe“, die in der Achse der heutigen August-Bebel-Straße liegt. Er wurde als Denkmal für die ruhmreichen Siege, an deren Ende die französische Armee unter Führung von Napoleon III 1870 in Sedan kapitulierten, gebaut (ebd.). Bereits 1890 hatte der Stadtälteste, Paul Radack, die Idee zu einem Rundschauturm für Eberswalde zur Förderung des Fremdenverkehrs (ebd.). Es dauerte allerdings bis zum 22. März 1896 – der Grundsteinsteinverlegung (ebd.). Da dies der Geburtstag des Kaisers war, bekam der Turm den Namen Kaiser-Wilhelm-Turm. Am 18. Oktober 1896 konnte der Turm im Beisein einer großen Menschenmenge eingeweiht werden (ebd.). Im Nachzug wurde im Inneren des Turms eine Gedenkhalle für die Gefallenen der Kriege 1864, 1866 und 1870/71 gebaut, sowie das Außenareal durch Einebnungsarbeiten und Zufahrtswege erweitert (ebd.). Die Einnahmen aus der Besichtigung, dem Verkauf von Ansichtspostkarten und der Verpachtung einer dazugehörigen Schänke sollten nach Tilgung der Bauschuld den Kriegsveteranen und ihren Angehörigen zugutekommen (ebd.). Der Baumeister war Paul Arend und das Grundstück gehörte der Stadt (Schmidt, 1941). Nach langer Unklarheit, wem der Turm selbst gehörte, übernahm die Stadt ihn ab 1921 (Fischer, 1996). Neben den Eberswaldern zog der Turm auch Berliner und Wandervereine an (ebd.). 1934 wurde an dem Turm eine Jugendherberge angebaut (ebd.). Als in den letzten Kriegstagen die sowjetischen Alliierten vor den Toren der Stadt standen, sprengten die abziehenden deutschen Soldaten den Turm (ebd.). Heute sind nach Berichten der Projektgruppe „Denkmal aktiv“ der Nordend-Schule Eberswalde (2012) auf dem Gelände noch Gruben, Betonbrocken, verwitterte Steine und Mauerreste zu finden. Der Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. Eberswalde und begeistere Eberswalder Bürger/innen setzten sich heute dafür ein, dass der Turm wiedererrichtet wird. Es gibt bereits Planungen für einen Turmneubau. Diese konnte jedoch aufgrund der hohen Kosten nicht umgesetzt werden.

- Klitzke, B. (2010): Eberswalder Jahrbuch 2010, S. 142- 147. Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V.
- Fischer, I. (1996): Eberswalder Jahrbuch 96/97, S. 160-166. Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. Eberswalde.
- Schmidt, R. (1941): Geschichte der Stadt Eberswalde, Band 2: von 1740 bis 1940, Seite 320.
- Zierock, J.; Mehnert, S.; Petre, B.; Nimmrich, M. (2012): Eberswalder Aussichtsturm. Projektgruppe „Denkmal aktiv“ der Nordend- Schule Eberswalde. Unter: http://www.heimatkundeverein-eberswalde.de/2012/05/09/eberswalder-aussichtsturm/
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