Von 1886 bis 1930 befand sich in der Bergerstraße 24 die Eisengießerei Budde & Goehde in der im Jahre 1884 von dem sächsische Fabrikanten Carl Augustini errichteten Eisengießerei. Sie beschäftigte zu Hochzeiten über 200 Personen und stellte hauptsächlich gusseiserne Gullydeckel her. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise musste das Unternehmen 1930 Konkurs anmelden und ein Teil der Gebäude wurde umgenutzt, u.a. als Wohnungen und als Marmeladenfabrik. Heute ist die leerstehende ehemalige Eisengießerei in der Denkmalliste des Landes Brandenburg zu finden und wartet auf eine Sanierung und Neunutzung.
Im Jahre 1884 errichtete der sächsische Fabrikanten Carl Augustini in der Bergerstraße 24 eine Eisengießerei, die sich in direkter Nähe zum Finowkanal befand und sich in die Industriekultur an den Ufern des Finowkanals einfügte (Klamann, 2016). Bereits zwei Jahre später veräußerte er sie an die Ingenieure August Budde und Tassilo Goehde aus Berlin (ebd.), deren Firma sich bis dato dem Handel mit Kanalisationsmaterialien für die Berliner Stadtentwässerung verschrieben hatte, nun aber auch gedachte in die Herstellung dieser massenhaft benötigten Güter einzusteigen (Deutsche Digitale Bibliothek, 2018). Das Unternehmen wurde schnell sehr erfolgreich und erweiterte den Betrieb bis 1900 mehrmals (ebd.). Im Jahre 1906 beschäftigte das Unternehmen über 200 Personen und produzierte rund sieben Millionen gusseiserene Waren, darunter Rohre, Gullydeckel, Hydranten und auch Rippenheizkörper, Ausgüssse und Herdplatten (ebd.). Das Hauptgeschäft aber war der Verkauf der Gullydeckel (Klamann, 2016). Die Gullydeckel sind teilweise heute noch in Gebrauch zu finden, allerdings, so erinnert sich ein Zeitzeuge, wurden auch die in Eberswalde gefertigten Gullydeckel mit dem Standort Berlin signiert, weswegen sie schwer zuzuordnen sind. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise musste die Firma 1930 Konkurs anmelden und ein Teil der Gebäude wurde verkauft (Deutsche Digitale Bibliothek, 2018). Die Fabrikhallen mit Verwaltunsgs – und Sozialräumen an der vorderen Grundstücksgrenze wurden als Baustoffgeschäft bzw. zu Wohnungen umgenutzt (ebd.). Die verbliebenen Werksgebäude dienten später als Lager und als Marmeladenfabrik (ebd.). Heute stehen die Werksgebäude aus gelben Ziegel, die Baudezernentin, A. Fellner (2012) als „Schatz“ bezeichnet, schon lange leer und warten auf eine Sanierung und Neunutzung. Die ehemalige Eisengießerei erstreckt sich über folgende Hausnummer der Bergerstraße: 22 & 24 & 25 & 26 und erinnert an die einstige Bedeutung der Bergerstraße als Industrie- und Gewerbestandort. Heute steht die ehemalige Eisengießerei Budde & Goehde mit Gießereihalle, Werkszufahrt und Modelltischlerei unter Denkmalschutz.
- Deutsche Digitale Bibliothek. (11. April 2018). Eberswalde, Bergerstraße 22 & 24 & 25 & 26 . Abgerufen am 05. Februar 2019 von https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/S2CA65OAC7U6SVLLL2AM6PGHR577MRV6
- https://www.facebook.com/pg/GefundenImNiemandsland/photos/?tab=album&album_id=652061194870376
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