Von 1925/26 bis 1988 gab es Am Kanal 36, direkt am Finowkanal, eine Badeanstalt mit einem Nichtschwimmer – und einem Schwimmerbecken (o.A. MOZ, 1993). Seine Blütezeit hatte es wohl schon vor der Wende, denn zu DDR-Zeiten wurde es an allen Ecken, auf Grund von fehlenden finanziellen Ressourcen, immer wieder nur notdürftig repariert (ebd.). Nachdem die Badeanstalt schließlich, auf Grund des maroden Zustandes, geschlossen werden musste, stand sie lange leer. Im Jahre 2009 wurde die ehemalige Badeanstalt von dem Unternehmer Ralf Dürre aufgekauft und zum Marina Park umgebaut (Petersson, 2017). Heute gibt es hier zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, einen eigenen Bootsanleger, einen Bootsverleih, sowie das Restaurant „Zur alten Badeanstalt.“
1853 wurde Am Finowkanals (Am Kanal 36 mit Zufahrt über „Am Schwimmbad“) bereits eine erste Badeanstalt errichtet, die jedoch auf Grund von, durch eine Moorader eindringenden, Morast geschlossen werden musste (o.A. NT, 1971). An der selben Stelle wurde 1925/26 eine neue städtische Badeanstalt errichtet (ebd.). Ihr Hauptgebäude steht heute, ebenso wie die angrenzende Versuchsfunkstelle für Telegraphenbau, unter Denkmalschutz (Schmidt, 2013). Die Becken der Badeanstalt wurden zunächst aus Quellen gespeist und später an den städtischen Wasseranschluss angeschlossen (o.A. NT, 1971). In dem Freibad waren immer wieder kostspielige Reparaturen notwendig. So wurden im Jahre 1966 240 000 Mark in die Rekonstruktion investiert (ebd.). Nach der Rekonstruktion verfügte das Bad über 16 Doppelkabinen und zwei Mannschaftskabinen, eine Liegewiese, ein Volleyballfeld und einen Sprungturm (o.A. NT, 1971). Für den Badespaß gab es ein Nichtschwimmer– und ein Schwimmerbecken. Dennoch blieb das Bad auch schon zu DDR – Zeiten stark renovierungsbedürftig und wurde auf Grund von fehlenden finanziellen Ressourcen immer nur notdürftig, für die nächste Saison, repariert (o.A. MOZ, 1993). Sodass es schließlich, im Jahre 1988, geschlossen werden musste (o.A. MOZ, 1993). Zu diesem Zeitpunkt war das Bad bereits an vielen Stellen marode. So war u.a. im Nichtschwimmerbecken die Wand voller gefährlicher Risse, Ecken und Kanten und im Schwimmerbecken die Unterdecke porös, wodurch Grund und Sickerwasser eintreten konnten (o.A. OK, 1991). Als dann auch noch die Clordosierungsanlage kaputtging, was die Entstehung von gesundheitsschädigende Gase begünstigte, wurde das Bad mitten in der Saison, nach nur 14 Tage Öffnungszeit, geschlossen (ebd.). Mit dem Wegfall des Bades, gab es in der Gegend im Sommer keine Bademöglichkeit mehr, wo Eltern ihre Kinder beaufsichtigt hinschicken konnten, da es sonst nirgendwo eine Badeaufsicht gab (o.A. MOZ, 1994). Dennoch wurden die Fördermittelgesuche der Stadt bei Land und Bund mit dem Argument abgelehnt, es gäbe genügend Seen als Bademöglichkeiten in der Umgebung (o.A. MOZ, 1993). Nach Angaben der MOZ (1993) würde eine vollständige Sanierung und Modernisierung die Stadt ca. 35 Millionen kosten. Jahrelang suchte die Stadt nach einem Investor für die alte Badeanstalt. Schnell wurde klar, dass sie auf Grund ihrer guten Lag zwar weiter für den Freizeitbetrieb genutzt werden könnte, sie aber auf Grund der hohen Kosten kein Freibad mehr werden würde. (o.A. MOZ, 1994). 2009 erwarb der Unternehmer Alf Dürre die ehemalige Badeanstalt und das benachbarte Grundstück der einstigen Versuchsfunkstelle der Telegraphenbauanstalt C. Lorenz AG mit der Idee eines Marina-Parks (Petersson, 2017). Nach umfassenden Umbauten der historsichen Gebäude, sowie Neubauten lockt der Marinapark heute mit dem Restaurant „Zur alten Badeanstalt“, sowie Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Campingplatz, in dem Bett&Bike mit fünf Zimmern, in einem der acht Apartments und einem der sechs Ferienhäusern. Außerdem gibt es ein neues Hafenbecken, das direkt vom Finowkanal aus zu erreichen ist und etwa 15 Booten Platz bietet (Schmidt, 2013). Wer kein eigenes Boot besitzt, kann hier auch Kanus, Ruder- und Tretboote leihen. Kurzum, aus der ehemaligen Badeanstalt ist ein touristisches Zentrum geworden, das Urlauber, Wanderer und natürlich die Eberswalder selbst gleichermaßen anspricht (Schmidt, 2013).
- Petersson, V. (12. 12 2017). Alf Dürre errichtet in der alten Badeanstalt eine 64-Betten-Herberge / Slipanlage zunächst zurückgestellt. Pläne. Hotelneubau am Beckenrand. MOZ.de. Abgerufen am 01. 02.2019 von https://www.moz.de/landkreise/barnim/eberswalde/artikel4/dg/0/1/1624453/
- Schmidt, M. (10. 02 2013). Ehemalige Badeanstalt soll sich in ein touristisches Zentrum am Finowkanal verwandeln. Marina Park geht in die nächste Runde. MOZ.de. Abgerufen am 01. 02 2019 von https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1101938
- Werner, M. (08. 05 2015). Finowkanal-Stammtisch tagt in der Anlage / Eigentümer stellt Fortschritt des Umbaus vor. Neues Leben für die alte Badeanstalt. MOZ.de. Abgerufen am 01. 02 2019 von https://www.moz.de/landkreise/barnim/eberswalde/artikel4/dg/0/1/1388629/
- o.A. (1971): Hinein ins Kühle Nass. 45 Jahre Badeanstalt am Finowkanal / In diesem Jahr begann die Sasion am 18. Mai bei 21 Grad Wassertemperatur. (26. Mai 1971). NT.
- o.A. (1993): Stadt-Badeanstalt weiter im Dornröschenschlaf. Eberswalde fehlen Millionen für die Sanierung . (Juni 1993). MOZ.
- o.A. (1994): Stadtverwaltung hat für Sanierung kein Geld. Zahlungskräftige Investoren für das Freibad gesucht. Seenlandschaft soll das Manko ausgleichen. (22. Juli 1994). MOZ.
- o.A. (1991): Wer macht fünf Millionen für unser Freibad locker? Städtische Badeanstalt schon das zweite Jahr baulich gesperrt. (10. Juli 1991) OK.
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