Von 1985 bis 2008 konnten Jugendliche im Brandenburgischen Viertel eine weiterführende Schule, die Albert-Einstein-Oberschule, im Viertel selbst besuchen (MSCHMIDTN, 2018). Im Herbst 2006, gab es nach Vorgaben des Ministeriums, zu wenig Anmeldungen für die neue siebte Klasse und somit fiel die Entscheidung, die Schule zu schließen. Trotz lautstarker Proteste und sogar eine Besetzung der Schule durch die Schüler*innen (Flakin, 2006) wurde die Schule 2008 geschlossen, die Schüler*innen auf andere Schulen umverteilt und das Gebäude abgerissen.
Von 1985 bis 2008 konnten Jugendliche im Brandenburgischen Viertel eine weiterführende Schule im Viertel selbst besuchen. Zunächst hieß die Schule Ernst Thälmann und wurde 1996 in Albert -Einstein-Oberschule umbenannt (MSCHMIDTN, 2018).
Als für die im Herbst 2006 beginnende 7. Klasse, nur 33 Neuanmeldung, statt den, nach Vorgaben den Ministerium notwendigen, 40 vorlagen (Richter, 2006), fiel mit dem Argument von sinkenden Schülerzahlen und dem Ausbau der Schulkomplexe in Westend und Mitte zu Oberschulen mit integriertem Grundschulteil, die Entscheidung, die Einstein-Oberschule aufzugeben (MSCHMIDTN, 2008). Die Schüler*innen der Schule teilten ihre Meinung zu diesem Beschluss recht deutlich mit: „Bürgermeister – du mußt gehen! Unsere Schule bleibt bestehen!“ war aus einem aus dem Fenster im zweiten Stock der Schule hängenden Transparent zu lesen (Flakin, 2006). Aber damit nicht genug – die Schüler*innen weiteten ihre Demonstrationen zu einer regelrechten Besetzung aus und 150 bis 200 von ihnen verbrachten tagelang Tag und Nacht in den Klassenzimmern (ebd.). Dafür hatte man in den Klassenzimmern die Bänke zur Seite geräumt und stattdessen Schlaflager aus Luftmatratzen und Schlafsäcken errichtet (Richter, 2006). Damit der Unterricht weiter vonstatten gehen konnte, unterrichteten die Schüler sich gegenseitig und auch Studenten halfen bei den Prüfungsvorbereitungen aus (ebd.). Trotz breiter Unterstützung der Schüler*innen durch die Bevölkerung, wurde die Schule 2008 geschlossen, die Schüler*innen auf andere Schulen umverteilt und die schule abgerissen.
Dennoch, ohne Erfolg sollten die Initiative nicht bleiben, denn sie war Ausgangspunkt für die Gründung der Freien Schule Finow (Klamann, 2013). Der Vorsitzende des Fördervereins der Schule sieht die Gründung der Freien Schule Finow als eine demokratische Antwort auf das undemokratisches Geschehen um die Schließung der Albert-Einstein-Oberschule und hält es für wichtig, dass Finow, neben dem Gymnasium, eine weitere weiterführende Schule hätte, damit den Schüler*innen keine Lebenszeit durch lange Schulwege geklaut würde(Werner, 2009).


- Flakin, W. (2006): Schülerstreik in Eberswalde. Unter: https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/67226.sch%C3%BClerstreik-in-eberswalde.html [18.12.2018]
- Klamann, S. (2013): Schreiben vom Land beendet vierjährige Bewährungsphase / Schüler trainieren Verkehrssicherheit. Ministerium erkennt Freie Oberschule an. Unter: https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1162955 [18.12.2018]
- MSCHMIDTN (2008): Einstein-Schule zum Abriss freigegeben. Unter: https://www.moz.de/landkreise/barnim/eberswalde/artikel4/dg/0/1/21051/ [18.12.2018]
- Richter, C. (2006): Streik gegen Schulschließung Schüler besetzen ihre Schule. Unter: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/streik-gegen-schulschliessung-schueler-besetzen-ihre-schule-a-416287.html [18.12.2018]
- Werner, L. (2009): Freie Schule wartet auf grünes Licht. Unter: https://www.moz.de/landkreise/barnim/eberswalde/artikel4/dg/0/1/56940/ [18.12.2018]
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