Schloss Lichterfelde

Die Geschichte des Lichterfelder Schlosses ist schon fast 500 Jahre alt. Zwischen 1565 – 1567 von den Gebrüdern Arend und Christoph von Sparr erbaut, durchlief es im Laufe der Jahrhunderte auch äußerlich viele Wandel. So diente es zunächst über verschiedene Generationen als repräsentatives Herrenhaus. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es zunächst für einige Monate von sowjetischen Befehlshabern genutzt, dann diente es als Unterkunft für Flüchtlinge der ehemaligen Ostgebiete. Steigende Schülerzahlen machten eine Erweiterung des Schulstandortes Lichterfelde notwendig, etwa 300 Schüler*innen wurden in der Fritz-Pehlmann-Oberschule im Lichterfelder Schloss untergebracht. Nachdem die Funktion als Schule nach der Wende nicht mehr gegeben war, wurden unterschiedliche Nutzungskonzepte diskutiert, bis man sich schließlich für einen Wiederaufbau der Schlossanlage und der Umnutzung zum Vereins- und Bürgerhaus entschied. Dieses Vorhaben wurde 2011 mit der Einweihung beim Bürgerfest umgesetzt. 

Die Geschichte des Lichterfelder Schlosses ist schon fast 500 Jahre alt. Zwischen 1565 – 1567 von den Gebrüdern Arend und Christoph von Sparr erbaut, durchlief es im Laufe der Jahrhunderte auch äußerlich viele Wandel. Zunächst wurde es von den Bauherren als hrepräsentatives Herrenhaus genutzt. Die Besonderheit hierbei war, dass das Haus zwar über drei Etagen verfügte, aber keine Treppe besaß. Um diese bauliche Eigenart ranken sich verschiedene Sagen. Eine dieser Erzählungen besagt, dass der Bauherr eine sehr schöne Tochter hatte. Um diese vor den Blicken gieriger Bewunderer zu schützen, ließ er das Haus ohne Treppe erbauen.  

Zugang zu den oberen Etagen erlangte man wahrscheinlich nur durch einen handbetriebenen Aufzug in der Mitte des Gebäudes. Der Vorbau für die Treppe, der auch heute noch in baulich veränderter Form vorhanden ist, wurde im 17. Jahrhundert errichtet., vermutlich im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten nach dem 30-jährigen Krieg.   

Im 20. Jahrhundert wurden die gravierendsten und umfassendsten Veränderungen am Schloss Lichterfelde vorgenommen. Zur Zeit des Kapp-Putsches 1920 war hier eine Einheit von 80 Soldaten der rechts-reaktionären Regierungskoalition einquartiert. Am 15. März kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen diesen Soldaten und etwa 20 Revolutionären des „Roten Finowtals“. Einer der Revolutionäre kam dabei ums Leben. Später wurden die Anhänger des „Roten Finowtals“ als Helden des Kapp-Putsches geehrt, wovon noch heute eine Gedenktafel am alten Pferdestall zeugt. Diese ist allerdings aufgrund eines Fehlers auf das Jahr 1926 datiert. Den Krieg überstand Lichterfelde unbeschadet, nachdem das Dorf vermutlich vom Bürgermeister am 27.04.1945 mit einer weißen Fahne „geordnet“ übergeben worden war. Es erfolgten für mehrere Monate Einquartierungen sowjetischer Befehlshaber. Aufgrund des Bekanntwerdens der reaktionären Einstellung des letzten Gutsbesitzers gab es bis in die 70er Jahre hinein Bestrebungen der sowjetischen Truppen, das Schloss zu sprengen. Dazu kam es jedoch nicht, es ist allerdings von Plünderungen des Schlosses zu lesen. Im Zuge der Flüchtlingswelle aus den Ostgebieten wurden im Schloss Lichterfelde auch Flüchtlinge untergebracht. Namentlich erwähnt sind hier die Familien Karl Tewes, Gerhard Tewes, Emil Fröhlich, Alfred Korf, Oskar Schmidt und Otto Schulz.  

Nachdem die Familien aus dem Schloss ausgezogen waren, fand eine Umnutzung als Schulgebäude statt. Die Fritz-Pehlmann-Oberschule war eine 10-klassige Oberschule mit 13 Klassen, die insgesamt 300 Schüler*innen beherbergte.  

Neben Klassenräumen im ersten und zweiten Stock gehörten auch der Festsaal, ein Werkraum, ein Kindergarten nebst Liegeraum, die Schulküche, eine Hausmeisterwohnung. zwei Horträume, ein Pionier- und Klubraum sowie ein Arztzimmer zur Einrichtung der Schule.  

1969 brach im Flur der zweiten Etage ein großes Deckenstück von etwa 10m2 ab. Glücklicherweise wurde bei dem Unfall niemand verletzt. Ein Sachverständigengutachten ergab, dass die Statik des Daches die Wände des Hauses auseinanderdrückte. In einer etwa anderthalbjährigen Umbauphase wurde das Dach abgetragen, das Gebäude mit einem Flachdach aus Beton versehen und die Außenwände abgestützt worden. Durch diese massiven baulichen Veränderungen ging der Schlosscharakter des Gebäudes verloren. Nach der Wende  und der ersten Brandenburger Schulreform des Jahres 1992 wurde das Lichterfelder Schloss nicht mehr als Schule genutzt, da Lichterfelde fortan nur noch Grundschulstandort war. In den Folgejahren wurden unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten diskutiert. Schließlich wurde durch Unterstützung der Gemeinde Finowfurt, später Schorfheide und mit Hilfe verschiedener Fördermittelzuwendungen das Schloss umfassend saniert und in mehreren Bauphasen rekonstruiert. am 14. Mai 2011 fand die feierliche Einweihung statt. Es dient als Vereins- und Bürgerhaus und beherbergt beispielsweise das Standesamt der Gemeinde Schorfheide.

Kreisarchiv: 

  • R10017. Eberswalder Jahrbuch 2017.  
  • R 10119. Eberswalder Jahrbuch 2018.  
  • R 5412 (4./18. – 10.) 
  • R 5410 (4./18. – 10.) 
  • K.I.26278

Originaldokumente

  • Bild 5) Auszug aus der Akte: Fördermaßnahmen Aufschwung Ost und Aufnahme von Kommunalkrediten 1991-1992.
    Quelle: Kreisarchiv Barnim, K.I.Lichtfe 26278 
  • Bild 6) Auszug zum Schloss Lichterfelde.
    Quelle: Das Finowtal in Sage und Geschichte, Sitte und Brauch / Rudolf Schmidt. – Eberswalde : C. Müllers Buchdruckerei E. & C. Müller GmbH, 1924. (Kreisarchiv Barnim R 3810) 
  • Bild 7) Artikel „Mit der Schlosstür zum Meistertitel“.
    Quelle: Märkische Oderzeitung, 11.12.2009 
  • Bild 8) Artikel „Schönheitskur für Schlossparks“.
    Quelle: Märkische Oderzeitung, 20.06.2013 

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