Serienmörder Erwin Hagedorn

Die Geschichte um den Eberswalder Sexualstraftäter und mehrfachen Kindesmörder Hans Erwin Hagedorn ist zwar keine Lücke im eigentlichen Sinne, hat die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Eberswalde in den 1970ern aber so sehr beschäftigt, dass sie an dieser Stelle mitaufgenommen wurde. Gleichwohl hinterließen die von Hagedorn ermordeten Kinder eine schmerzhafte Lücke in Eberswalde, die sich nie wieder schließen lässt.

Als am 31. Mai 1969 die beiden Jungen Henry Specht (9) und Mario Louis (9) aus dem Ortsteil Westend nicht von einer Fahrradtour zurückkehrten, leiteten die Behörden eine Großfahndung ein. 13 Tage nach dem Verschwinden, am 13. Juni 1969, fanden zwei Waldarbeiter die Leichen der beiden Kinder in einem an dem Ortsteil Westend angrenzende Waldgebiet (Schmidt, 2013). Trotz weitreichender Bemühungen der Ermittler blieb die Suche nach dem Täter erfolglos. Erst als im Oktober 1971 der 12-jährige Ronald Winkler, in demselben Waldstück und auf nahezu identische Art und Weise, ermordet wurde, erhielten die Behörden den entscheidenden Hinweis (Keseling, 2015/Orlob, Unbekannt). Kurz darauf, am 12. November 1971, wurde der, am 30. Januar 1952 geborene, Kochlehrling der Bahnhofs-Mitropa in Eberswale, Erwin Hagedorn, verhaftet. Er gestand alle drei Morde (Krause/Süßmann, 2017). Am 15. Mai 1972 wurde der Angeklagte zum Tode verurteilt und am 15. September 1972 in der Strafvollzugsanstalt Leipzig durch Erschießen hingerichtet (Halter, 1991/Kleikamp, 2014). Diese gilt als die letzte Vollstreckung einer zivilen Todesstrafe der DDR (Krause/Süßmann, 2017).

Die Geschichte um den Eberswalder Sexualstraftäter und mehrfachen Kindesmörder Hans Erwin Hagedorn ist zwar keine Lücke im eigentlichen Sinne, hat die Eberswalderinnen und Eberswalder in den 1970ern aber so sehr beschäftigt, dass sie an dieser Stelle mitaufgenommen wurde. Gleichwohl hinterließen die von Hagedorn ermordeten Kinder eine schmerzhafte Lücke in Eberswalde, die sich nie wieder schließen lässt.

Hagedorn wurde am 30. Januar 1952 in Eberswalde geboren, wo er bis zu seiner Verhaftung am 12. November 1971 aufwuchs und lebte. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich in einer Lehre zum Koch in der Küche der Mitropa am Eberswalder Bahnhof.

Als am 31. Mai 1969 die beiden Jungen Henry Specht (9) und Mario Louis (9) aus dem Ortsteil Westend nicht von einer Fahrradtour zurückkehrten, leiteten die Behörden eine Fahndung ein (Schmidt 2013).

Nachdem die Bemühungen, die Jungen zu finden, mehrere Tage erfolglos blieben, nahm der Druck seitens der Bevölkerung immer stärker zu. Die Suchaktion wurde unter Beteiligung der Öffentlichkeit stark ausgedehnt, was für die damalige DDR äußerst ungewöhnlich war (Orlob, UNBEKANNT)

,,Alles, was verfügbar war, wurde in Bewegung gesetzt, vom freiwilligen Helfer bis zum Förster, Jäger und Waldarbeiter“ erinnert sich Klaus Drogoin, damaliger Absolvent der Hochschule Berlin-Kaulsdorf und später, von 1981 bis 1991, Leiter des Volkspolizeikreisamtes Eberswalde.

Zusätzlich wurden etwa 2000 Kriminalisten aus dem ganzen Land beordert, um die Ermittlungen in Eberswalde zu unterstützen. Selbst das sowjetische Militär beteiligte sich mit Hubschraubern und Einsatzkräften an der Suche.

13 Tage nach dem Verschwinden, am 13. Juni 1969, fanden zwei Waldarbeiter die Leichen der beiden Kinder in einem an dem Stadtteil Westend angrenzende Waldgebiet. Beide Körper wiesen mehrere Stichverletzungen auf, insbesondere tiefreichende Schnitte am Hals (Schmidt 2013).

Trotz weitreichender Bemühungen der Ermittler blieb die Suche nach dem Täter erfolglos.

Erst als im Oktober 1971 der 12-jährige Ronald Winkler, in demselben Waldstück und auf nahezu identische Art und Weise, ermordet wurde, erhielten die Behörden den entscheidenden Hinweis (Keseling, 2015/Orlob, Unbekannt).

Basierend auf einem von Prof. Dr. Hans Szewczyk, damaliger Leiter der Abteilung für Forensische Psychiatrie und Psychologie an der Berliner Charité, erstellten Täterprofils, konnten die Behörden die Fahndung präzisieren. Man ging nun davon aus, dass der Täter schon mehrfach durch versuchte oder vollzogene sexuelle Übergriffe auf Jungen in ähnlichem Alter aufgefallen sein musste (Schurich, 2014).

Während einer von Szewczyk empfohlenen Befragung von etwa 12.000 Schulkindern, machte ein 12-jähriger Junge, der Jahre zuvor von Hagedorn sexuell genötigt wurde, die Ermittler auf diesen Aufmerksam (Schmidt, 2013).

Daraufhin wurde der damals 19-jährige Erwin Hagedorn am 12. November 1971 verhaftet und gestand alle drei Morde in detaillierter Beschreibung. Aufgrund seiner Bereitschaft, alle Fragen zu beantworten und die Sachverhalte ausführlich zu schildern, wurden seine Verbrechen an den Originalschauplätzen in Form eines Lehrfilms nachgestellt, in dem Hagedorn selbst mitspielte (Krause/Süßmann, 2017).

Am 15. Mai 1972 wurde der Angeklagte wegen mehrfach vollendeten und mehrfach vorbereiteten Mordes in acht Fällen, sowie sexuellen Missbrauchs von Kindern, zum Tode verurteilt.

Das Gnadengesuch wurde von den Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht abgelehnt und so wurde Erwin Hagedorn am 15. September 1972 in der Strafvollzugsanstalt Leipzig durch Erschießen hingerichtet (Halter, 1991/Kleikamp, 2014).

Diese gilt als die letzte Vollstreckung einer zivilen Todesstrafe der DDR (Krause/Süßmann, 2017).

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