Warmbadeanstalt Eberwalde

Bis 1991 gab es in der Brunnenstraße, in dem ehemaligen Königsquellhaus, eine Warmbadeanstalt. Hier konnte man für 50 Pfennig (ca. 25 Cent) eine halbe Stunde lang ein warmes Bad nehmen (Wiesner, 2010). Am Rekordtag, Mitte der 60er Jahre, nahmen 119 Badegäste dieses Angebot wahr (ebd.).  Als die Neubauvirtel in Eberswalde eingerichtet wurde und die Menschen zunehmend eine eigene Versorgung mit Fernheizung und Warmwasser hatten, verlor die Warmwasseranstalt an Bedeutung (ebd.). Das Gebäude verfiel in den folgenden Jahren und wurde von Vandalismus heimgesucht. Anfang des 21 Jahrhunderts wurde es schließlich abgerissen. 

Eberswalde hat als Badekurort mit seinem Gesundbrunnen eine lange Tradition. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckte man den heilkräftigen Quellen, wie die später als Königsquelle bezeichneter Brunnen an der heutigen Brunnenstraße, westlich des Stadtzentrums. Der alte Gesundbrunnen in der heutigen Erich-Mühsam Straße verlor an Bedeutung (Wendt et. al, 1980). Daraufhin wurde das Badehaus an der Königsquelle in der Brunnenstraße, direkt an dem Brunnen der Königsquelle erbaut. 1889 fiel es einem Brand zum Opfer und eröffnete zwei Jahre später als massiver dreistöckiger Neubau unter dem Namen “Bade-Hotel Gesundbrunnen” (Berndt et. al, 2002). Eberswalde hatte zu dem Zeitpunkt allerdings bereits sein ehemaliges romantisches Flair als Badestadt verloren und so musste die Badeanstalt 1898 wieder schließen (ebd.). Der Hotelbetrieb jedoch wurde von den neuen Besitzern bis in Jahr 1920 weitergeführt (Schmidt, 1941). Das Gelände wurde ein Jahr später von der Stadt angekauft und 1935 an die Preußische Feuerlöschkasse abgetreten (ebd.). Das Kurhaus diente in den folgenden Jahren als Reichsfeuerwehrschule und wurde in den letzten Kriegstagen im April 1945 zerstört. Das parallel zum Fließ Königsquelle stehende Nebengebäude, Königsquellhaus, nutzte man ab den 1950erJahren als Warmbadeanstalt (ebd.). Wiesner trug mittels eines Interviews mit Herrn Gueffroy, einem ehemaligen Betreiber der Warmbadeanstalt, folgende Informationen zur Warmbadeanstalt zusammen: Die Warmbadeanstalt war mit sechs Einzel- und zwei Doppelbädern ausgestattet. Zu DDR Zeiten wurde mit Leitungswasser gebadet. Ob hierfür früher einmal das Quellwasser genutzt wurde, ist nicht überliefert. Geheizt wurde das Wasser mit Kohlen. Von 1963 bis zu seiner Schließung am 31. Januar 1991 führten Herr und Frau Gueffroy die Anstalt. Am Rekordtag Mitte der 1960er Jahre kamen 119 Badegäste. Ein Wannenbad kostete 50 Pfennig (heute etwa 25 Cent). Als die Neubauviertel in Eberswalde, darunter das Leibniz- und das Reimannviertel, entstanden und die Eberswalderinnen und Eberswalder zunehmend eine eigene Versorgung mit Fernheizung und Warmwasser hatten, verlor die Warmwasseranstalt an Bedeutung. Als das Ehepaar Gueffroy in Rente ging,  beendeten sie damit auch das Kapitel der Warmbadeanstalt in Eberswalde. Das Gebäude verfiel in den folgenden Jahren und wurde von Vandalismus heimgesucht. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Warmbadeanstalt schließlich abgerissen. 

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Warmbadeanstalt

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Warmbadeanstalt 52.826523, 13.807626 Warmbadeanstalt