Hufnagelfabrik

Ab dem Jahre 1871 befand sich im Eberswalder Stadtteil Kupferhammer, am Kupferhammerweg 6/7 eine Hufnagelfabrik mit umfangreichen Fabrikgebäuden (Laska, o.J.). Den Standort in Eberswalde hatten die Betreiber Julius Moeller und Clemens auf Grund der guten Lage zwischen dem Finowkanal und dem Bahndamm für ihr junges aufstrebendes Unternehmen gewählt (ebd.). Hier wurden Hufnägel erstmals maschinell gefertigt und das Unternehmen wuchs schnell heran. Aufgegeben wurde es 1926 und ab 1946 bis in die 80er Jahre wurde das Werk auf Veranlassung der sowjetischen Administration wieder in Betrieb genommen (ebd.). Seit der Wende steht das Gelände leer und verfällt (ebd). Heute zeugen nur noch ein Schornstein und der rostende Waggonaufzug von der einst großen Fabrik (Laska, 2017). 

Ab dem Jahre 1871 befand sich im Eberswalder Stadtteil Kupferhammer, am Kupferhammerweg 6/7 eine Hufnagelfabrik mit umfangreichen Fabrikgebäuden (Laska, o.J.). 1871 hatten Julius Moeller und Clemens Schreiber ihr damals erst vier Jahre altes Unternehmen nach Eberswalde verlegt (ebd.). Sie hatten eine Maschine entwickelt, die Hufnägel, die bis dahin in ganz Europa noch per Hand geschmiedet wurden, maschinell fertigte (ebd.). Die Standortentscheidung Eberswalde wurde aufgrund der guten Bahn- und Finowkanalanbindung getroffen, denn das Werk grenzte im Norden direkt an den Finowkanal und im Osten an den Bahndamm (ebd.). Das Werk wurde schnell sehr erfolgreich und beschäftigte bereits im Jahr 1914 1400 Mitarbeiter*innen (ebd.). Die gefertigten Hufnägel wurden über den Finowkanal verschifft. Da dieser aber schon bald seine Leistungsgrenze erreicht hatte, wurde 1906 die Firma A. Borsig mit der Fertigung einer sehr seltenen technischen Einrichtung, einem Waggonaufzug, betraut (ebd.). Der Kanal erzwang durch seinen steilen Abstieg zum Werkgelände diesen außergewöhnlichen Gleisanschluss (o.A., 1968). Bis zu 12 Güterwägen täglich wurden hier gehoben (ebd.). Die mit einem hydraulischen Antrieb betriebene Hebebühne der massiven Stahlkonstruktion konnte nur einen Waggon von bis zu 30 Tonnen heben (Laska, o.J.). 1926 wurde das Werk infolge der Wirtschaftskriese der zwanziger Jahre stillgelegt und das Gelände wurde von da an bis 1993 von der Reichsbahn genutzt (ebd.). Von 1946 bis in die 80er Jahre wurde das Werk auf Veranlassung der sowjetischen Administration wieder in Betrieb genommen (ebd.). Seit der Wende steht das Gelände leer und verfällt (ebd.). Die Gebäude wurden abgerissen und nur noch der Schornstein der Fabrik, sowie der unter Denkmalschutz stehende Waggonaufzug zeugen von der ehemaligen Fabrik (ebd.). Christoph Laska dokumentiert auf einem Blog über den Waggonaufzug (https://waggonaufzug.wordpress.com) den schleichenden Verfall des Aufzuges und berichtet zuletzt unter dem Titel „Status 18.11.2017“: „Die Rostlöcher werden größer, das Dach vom Maschinenhäuschen kleiner…. Aber es gibt recht weit vorne das neue Schild, als Hinweis auf den Aufzug. Auf dem Schild sind auch die Hufnägel abgebildet, die hier mal in unvorstellbaren Mengen produziert worden sind. Kaum vorstellbar, wenn man das Gelände jetzt sieht!“ (Laska, 2017  •) 
> Siehe auch Lücke 3 Möllersche Villa am Kupferhammerweg. 


© Ulrich Wessollek

Hufnagelfabrik

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Hufnagelfabrik 52.837696, 13.794751 Hufnagelfabrik